EU-Kommission behält Naturschutzrichtlinien bei

Der Aufruf von über einer halben Million EU-BürgerInnen im Rahmen der von NGOs initiierten Kampagne #NatureAlert wurde gehört. Nach zwei Jahren der Unsicherheit traf die EU-Kommission am 7. Dezember 2016 eine richtungsweisende Entscheidung für die europäischen Naturschutzgesetze: Die Vogelschutz- und die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie werden nicht aufgeschnürt, sondern in ihren jetzigen Formen beibehalten! Damit bestätigt die Kommission endlich, was schon seit Monaten von Seiten der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft, des Europäischen Parlaments und auch nationaler Regierungen gefordert wird. Für BirdLife, Umweltdachverband sowie WWF ist dieser Erfolg einer beispiellosen Koalition von über 200 NGOs in allen EU-Mitgliedsstaaten zu verdanken, die mehr als 520.000 Menschen und verschiedene Umweltminister aus mehr als der Hälfte der EU-Mitgliedstaaten mobilisieren konnten.

Trotz der Freude über diese Entscheidung sind Europas Naturräume mit diesem Entschluss noch nicht gerettet: „Lebensräume sowie Tier- und Pflanzenarten sind nach wie vor stark unter Druck und zum Teil rückläufig, wie der Zustandsbericht der Natur bereits im Jahr 2015 gezeigt hat. Das beste Gesetz ist sinnlos, wenn es nicht ausreichend umgesetzt ist. Die Juncker-Kommission muss nun einen starken Aktionsplan vorstellen, damit Natura 2000 endlich mit Leben gefüllt wird. In Österreich müssen mehr Mittel für Gebietsmanagement, Renaturierungs- und Artenschutzprojekte zur Verfügung gestellt werden“, so Christian Pichler von WWF Österreich.